Am kleinen Binnensee haben wir seit 1999 eine künstliche Steilwand für Eisvögel. Die ursprüngliche Wand ist leider vom Hochwasser 1999 zerstört worden. 2008 wurde von Clemens Kraft eine neue Steilwand gebaut. An einer Holzkonstruktion sind senkrecht Siebdruck Platten befestigt, die, vorne verputzt, den Eindruck einer kleinen senkrechten Kieswand vermitteln. Sie bietet zwei Brutröhren. Eine 40 cm lange und eine 60 cm lange Röhre führen jeweils zu einem Brutraum. Diese Röhren und die Bruträume sind in einem Holzkasten hinter der Wand untergebracht. Die ganze Konstruktion wird von einem flachgeneigten mit Teichfolie bedecktem Dach vor Witterungseinflüssen geschützt.
Röhren und Kessel werden mit Sand verfüllt, die dann von den Eisvögeln aufgegraben werden müssen.
Kurz nach dem Bau der neuen Wand hat ein Eisvogelpaar erfolgreich gebrütet. 2020 haben die Vögel wieder nachweislich erfolgreich brüten können, davor war es für die Eisvögel oft schwierig, da der Kleine Binnensee häufig von Fischern befahren worden ist und dadurch die Störungen am Brutplatz zu groß waren.
2023 war endlich wieder ein sehr erfolgreiches Brutjahr für die Eisvögel. Ein Eisvogelpaar hat zwei Bruten durchgebracht. Die erste Brut erfolgte im Brutraum der 40cm langen Röhre. Es waren wohl 5 Junge, die flügge geworden sind, wenn man davon aus geht dass ein Gelege normalerweise 7 Eier umfasst. Zwei tote Junge waren im Brutraum verblieben. Später, am 12.7. konnten wir bei einer Kontrolle 7 fast flügge Jungen in der zweiten Brutkammer zählen.
Dieser Erfolg beweist einmal mehr, dass künstliche Nisthilfen auch für Eisvögel notwendig sind, denn es gibt zu wenige geeignete natürliche Brutmöglichkeiten.
